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5 Questions with Andreas Bettermann

14. Dezember 2020
Ida Lorenz
Andreas Bettermann ist ein deutscher Unternehmer. Seit 1999 ist er in 4. Generation im Familienunternehmen OBO Bettermann tätig. 2019 wechselte er von der Geschäftsführung in den neu gegründeten Verwaltungsrat mit dem Focus Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle. Darüber hinaus gründete er die Beteiligungsgesellschaft bettermann.io und agiert innerhalb der NewRock Ventures Holding, deren Co-Founder er ist. Hier liegt der Fokus auf der Digitalisierung im Bereich der Gebäudeautomation, sowie der Wertschöpfungskette im Handwerk. Außerdem ist Andreas Bettermann in zahlreichen Aufsichts- und Verwaltungsräten in Deutschland und der Schweiz aktiv und im Gesamtvorstand des Fachverbandes Elektroinstallationssysteme im ZVEI tätig.

Was bedeutet digitale Transformation für Sie?

Ich würde gerne damit beginnen, was digitale Transformation nicht ist. Sie ist nicht Digitalisierung, denn Digitalisierung ist lediglich das Ändern eines Ablaufes aus einer analogen in eine digitale Form. Bei der IP-Telefonie z.B. wird immer noch telefoniert. Digitale Transformation dagegen meint auch das Verändern eines Ablaufs. Wenn man also z.B., kein Auto mehr braucht, da über App, GPS und intelligente Algorithmen das gegenseitige Teilen von Fahrzeugen erst sinnvoll möglich wird.

Wo sehen Sie das größte Potenzial, das eine Digitalisierungsstrategie einem Unternehmen bringen kann?

Die reine Digitalisierung kann Abläufe beschleunigen und Effizienzen heben, die zu früheren Zeiten nicht möglich waren. Das größte Potential dürfte jedoch im Produkt- und Fertigungsbereichen liegen, wenn ein Produkt selbst Teil des IoT werden kann. Darüber hinaus kann es auch zu disruptiven Möglichkeiten im Bereich Vertrieb und Marketing kommen, wenn es möglich wird als Hersteller selbst effektiv Leads zu generieren und diese bis zum Ende der Value Chain zu verfolgen.

Wie schaffen es die Verantwortlichen, ihr Team für die digitale Transformation zu begeistern?

Das geht ausschließlich, wenn man gemeinsam mit den Mitarbeitern an den Themen arbeitet und alle beteiligten Teammitglieder Teil des Prozesses werden. Viele Änderungen in Abläufen, Prozessen und Geschäftsvorfällen überfordern den einzelnen Mitarbeiter womöglich. Die Verantwortlichen brauchen also auch etwas psychologische und pädagogische Kompetenz an dieser Stelle. Die wurde jedoch im Einstellungsgespräch nie gefordert und muss ebenfalls erarbeitet werden. Der größte Fehler in allen Unternehmen liegt oft darin, dass man Digitalisierung ausschließlich mit Tools verbinden. SAP Hana, Salesforce, Microsoft 365 und viele andere Tools werden gefordert, ohne im Vorfeld das Unternehmensziel diesbzgl. klar zu definieren. Hat man hier keine auch organisatorisch agierende IT, kann es zu hohen Fehlinvestitionen und Projektüberscheidungen kommen.

Welche Auswirkungen hat die digitale Transformation für Kunden?

Kunden profitieren sehr von einfacheren Prozessen. Produktlösungen können in Windeseile konfiguriert werden und innerhalb der Wertschöpfungskette ohne Medienbruch weiter gereicht werden. Lieferprozesse werden transparent, Preise vergleichbar, Informationen verfügbar. In Summe bietet dies ein hohes Einsparungspotential durch die eigene Digitalisierung als Kunde … und wiederum ggf. die Möglichkeit auch selbst ein disruptives Element aufspüren zu können.

Was würden Sie Unternehmen empfehlen, die gerade damit beginnen das Thema aufzubereiten?

Ich würde dringend vorschlagen, sich in kleinen Teams erst einmal selber ein Bild aller bestehender Abläufe und Prozesse zu machen und auch die ersten Meter der Optimierung selbst zu gehen. Erst wenn man merkt, dass die eigene Kompetenz im Unternehmen erschöpft ist, würde ich externe Hilfe dazu holen. So bleibt der Markenkern und das eigenständige Doing erhalten. Ich habe Unternehmen kennengelernt, deren Führungskräfte eigentlich nur noch Projektvergaben und -meeetings mit Beratern führen, ohne selbst eine Idee des Besprochenen zu haben. Anders gesagt: Wer sich das neueste Automodell kauft, sollte - wenn er es selbst fahren möchte - auch bedienen können.

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