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5 questions with Thomas Kneubühler

21. Januar 2021
Ida Lorenz
Thomas Kneubühler ist bei der Meier Tobler AG (ehemals Tobler Haustechnik) für sämtliche vertriebs- und kundenorientierten IT-Lösungen zuständig. Seit rund 12 Jahren ist er für das Schweizer Gebäudetechnik-Unternehmen tätig und war dabei bereits in unterschiedlichen Bereichen für die Weiterentwicklung der E-Business-Systeme verantwortlich.

kneubuehler

Welche Voraussetzungen gelten für den Erfolg der digitalen Transformation eines Unternehmens?

Man sagt so schön, alles beginnt im Kopf – wenn man so will also auch im Kopf eines Unternehmens. Eine erfolgreiche Transformation hat insofern nur dann eine Chance, mit Blick auf Nachhaltigkeit, wenn sie auf einer klaren Unternehmens- und IT-Strategie aufbauen kann und die führenden Köpfe eines Unternehmens ein klares und langfristiges Ziel für die nächste Dekade vor Augen haben. Nur dann können sämtliche erforderlichen Projekte Output-orientiert (und damit eben nachhaltig) angegangen und so in eine skalierbare Basis mit Ausblick auf Businesswünsche für die kommenden Jahre verpackt werden.
Alles andere, im Sinne „..wir müssen ja mal einfach tun weil die Digitalisierung vor der Türe steht..“, endet gerade in Bezug auf Daten in immer wiederkehrenden Reorganisations- und IT-Projekten, für welche das jeweilige Business immer wieder mit Schrecken in Sackgassen gelangt und merkt, dass vermeintlich sensationell gepflegte Daten nicht genutzt werden können, wie man sich dies jeweils vorgestellt hatte – weil dazu vielleicht plötzlich erforderliche Metadaten fehlen usw.

Insofern beginnt alles mit der ultimativen Frage, wo will ich wie, in welchem Umfang, mit welcher Qualität und Ausprägung mit meinen Daten hin. Ist dies nicht detailliert aufs Papier gebracht, endet fast jedes IT-Projekt als nicht enden wollende Baustelle, mit x-fach multiplizierten Kosten und enttäuschtem Publikum.

Wie schätzen sie den Grad der Digitalisierung in Ihrer Branche ein?

Unser Baugewerbe bzw. die Haustechnikbranche ist sicherlich nicht Numero-Uno und im direkten internationalen Vergleich auch nicht Leader. Aber es gibt gefühlt doch viele Unternehmen und Ideen, welche sich nun merklich hervortun, sauber einen großen Schritt zurück machen und sich wirklich bemühen, mit frischem Mindset alle Prozesse, Anwendungsfälle und daraus resultierende Konzepte und Projekte zeitgemäß und vorwärts orientiert anzugehen.

Mehrheitlich stehen hinter solchen Anläufen aber bekanntlich bewährte IT-Partner oder Berater, die den Sprung nach Vorne und den Mindset-Reset fundamental unterstützen. Man kann und darf es einer Businessunit nicht verübeln, wenn benötigtes IT-Know-how nicht vorhanden ist, um mit entsprechendem Weitblick auch kompliziertere Fragen beantworten zu können. Die oftmals aber vorherrschende Beratungsresistenz, über viele vielleicht auch erfolgreiche Geschäftsjahre aufgebaut, muss zwingend abgelegt und Platz für eine transformationsfreundliches Klima geschaffen werden.

Welche Problematik sehen Sie in immer wachsenden Datenmengen?

Aus meiner aktuellen Lebensphase würde ich das gleich mal simpel damit vergleichen, dass das Spiel meiner Kinder nicht besser würde, nur weil ich ihnen weitere Spielzeuge oder Kisten voll mit LEGOs vor die Füße werfen würde.

Irgendwann gelangt man zwangsläufig an Scheidungspunkte, bei welchen die reine Menge an Angeboten, und damit auch Daten und Informationen, einfach erdrückend wirken kann. Auch hier hilft nur eine nachhaltige und möglichst klare Strategie zu den betreffenden Bereichen parat zu haben, wenn eine IT-Systemlandschaft bzw. eigentlich ja eben ein ganzes Unternehmen, dessen Menschen und die Prozesse, transformiert werden wollen. Beispielsweise müssen schlau definierte Meta-/Datenmodelle, über welche sofort oder auch zu späteren Zeitpunkten bspw. erweiterte Funktionalitäten oder Auswertungen angesteuert werden wollen, optimalerweise möglichst am Anfang (Ausgabe orientiert) definiert werden können. Jeder spätere Anlauf diese auf breiter Ebene einführen zu wollen, kann je nach Typ und Umfeld zu sehr hohen Aufwänden und langen Vorlaufzeiten führen.

Je früher man also weiß, was, wie und wohin man mit einem entsprechenden Fahrzeug kommen möchte, desto eher landet man nicht völlig überrascht mit Totalschaden im Graben der Erkenntnis.

Was bedeutet es für Sie „erfolgreich“ Datenmanagement zu betreiben?

Wenn wir mal schlicht beim bildlich gesprochenen Vergleich zu einem Fahrzeug bleiben wollen: die erfolgreiche Bereitstellung von Kofferraum-, Öl- und Benzininhalt. Insofern dasselbe bei Informationen – diese zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Qualität, Quantität und Ausprägung an Benutzer und Funktionalitäten liefern zu können.

Selbstverständlich sind Datenmodelle und deren Gegebenheiten mit der hochvernetzten Digitalisierung nach wie vor laufenden Änderungen und Ausbauten unterworfen. Diese sollten aber effizient und günstig im Bereich der dafür vorgesehenen Skalierung möglich sein. Im Materialbereich von Daten heißt dies beispielsweise, dass fundamentale Themen wie Strukturen oder fixe Beziehungen mit abgeleiteter Logik zwischen Entitäten ganz am Anfang getroffen werden müssen. Diese zu einem späteren Zeitpunkt, womöglich noch in einer Feuerwehraktion, einführen oder ändern zu wollen, kann sowohl technisch als auch wirtschaftlich fatal sein und stünde in keinem Verhältnis zum Aufwand, solche Themen direkt am Anfang maximal nachhaltig zu definieren.

Welchen Rat würden Sie anderen geben, die jetzt ihr PIM-Projekt starten?

Kommt meiner Erfahrung nach ganz auf die jeweiligen Eigenschaften und Mitbringsel eines Interessenten an. Eine, zumindest optimale, pauschale Empfehlung gibt es nicht. Es gibt aus meiner Sicht aber definitiv gewisse Eigenschaften in und an Unternehmen, welche die Wahl der ersten Schritte beeinflussen sollten. Eine gesunde Portion kritische Selbstreflexion gehört zu deren Erkennung aber dazu. Dazu gehörten bspw. das jeweilige IT-Know-how auf strategischer Ebene, die Beratungsbereitschaft, die dazu benötigte Flexibilität und das Vorhandensein potenziell bereits bestehender IT-Fachkräfte, welche mit spezifischem Know-how vorab mithelfen können.

Größeren und damit meist auch trägeren Unternehmen empfiehlt es sich vielleicht vor solchen Ansätzen, je nach Beratungsresistenz bzw. -bereitschaft, explizite Changemanagement-Vorprojekte mit dedizierten Spezialisten zu absolvieren, da ohne ein entsprechender Mindset-Wandel, hin zu entsprechendem Verständnis für die Digitalisierung und deren hoch vernetzte Abhängigkeiten, Greenfield usw., wiederum auch keine Projekte mit Erfolgsaussichten gestartet werden können.

Solche Projekte kennt wahrscheinlich fast jeder – bereits am Kickoff wird das Klima und die Grundhaltung pauschal angespült und fast der ganze Druck hängt dann am gewählten Applikations- oder Fachparter, welcher dann plötzlich nicht nur das Projekt technisch stemmen, sondern auch das ganze Unternehmen selbst politisch gesehen transferieren muss. Und hier trennt sich dann (wiederum auch je nach Partner) die Spreu vom Weizen – die einen könnten mit dieser Vorstufe sehr gut umgehen und bieten solche prozessualen Vorstufen mit entsprechenden Spezialisten sogar an. Und andere gehen schlichtweg gut gemeinter Dinge in der politisch negativen Flut unter, da man bestehende Gegebenheiten nicht zu Gunsten einer erfolgreichen digitalen Transformation zu überwinden vermag.

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