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EVOLUTION DER INTERAKTION

30. Juni 2016
Auf dem Weg zur Produktion der Zukunft

Reale und virtuelle Welt wachsen immer weiter zusammen, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien verschmelzen mit industriellen Prozessen und verändern damit zunehmend die Produktionslandschaft. Festo betrachtet diesen Wandel ganzheitlich aus unterschiedlichen Perspektiven. Als Global Player liefert das Unternehmen pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik für Kunden der Fabrik- und Prozessautomatisierung in über 200 Branchen. Die Produkte und Services sind in 176 Ländern der Erde erhältlich. Wir haben mit Dr. Roger Kehl, CIO und Urda Stieler, Leiterin IT Sales bei Festo über die digitale Gegenwart und die Zukunft des Unternehmens gesprochen.

Welche Herausforderungen sehen Sie für Ihr Unternehmen in Bezug auf die Digitale Transformation?

Dr. Roger Kehl: Festo wird mit seinem Kerngeschäft, der Automation und Didactic, in den kommenden Jahren große Herausforderungen zu meistern haben. Ich gebe Ihnen einige Beispiele: Neben unseren Standardsortimenten liefern wir jährlich über 10.000 kundenspezifische Lösungen. Wir sind in 176 Ländern präsent und melden über 100 Patente im Jahr an. Unsere Märkte fordern außerdem den Ausbau unserer Services rund um unser Portfolio. Wenn ich mich in diesem Kontext nur auf die Prozesse zur Kundenkommunikation fokussiere und die gesamte Machine to Machine-Kommunikation unter Industrie 4.0 ausblende, werden wir weiterhin mit Hochdruck an der Neuausrichtung unserer Datenhaltungs- und Distributionsplattformen arbeiten.

Urda Stieler: Dabei steht neben den klassischen Marketingkanälen, wie Messen und Printmaterialien, insbesondere der Ausbau unserer digitalen Services im Zentrum. Sowohl für E-Commerce-Szenarien, vor allem in den globalen Wachstumsmärkten, wie auch für die virtualisierten Kundenservices ist unsere Roadmap aufgestellt und als Programm bereits gestartet.

Viele Ihrer Produkte bedürfen einer individuellen Konfiguration. Welche Rolle spielt da das Thema E-Commerce in Ihrer Vertriebsstrategie? 

U. S.: Im Kontext unserer Standardsortimente sind wir durchaus ein klassischer E-Commerce Anbieter mit Warenkorb und Bestellhistorie. Die besonderen Herausforderungen liegen jedoch in den individuellen Kundenbedürfnissen. Neben PIM und den dort gehaltenen Produktinformationen spielt vor allem die Konfigurationsplattform von Festo eine entscheidende Rolle. Zum einen, um die Vielfalt von Konfiguratorik zu managen, Regelwerke vorzuhalten und damit die „Konfigurationsrichtigkeit“ unserer Produkte sicherzustellen. Darauf setzen künftig immer mehr unsere Customer Services, indem wir vorkonfigurierte Produkte und anwendungsbezogene Konfigurationsprozesse online, aber auch kundenindividuelle Konfigurationen innerhalb einer konkreten Kundenimplementierung unserer Produkte anbieten. Unser Aftersales profitiert von diesen Maßnahmen ebenso wie unsere Kunden, die keine Produkte mehr bei uns kaufen, sondern durch uns beim Lösen ihrer Automationsaufgabe unterstützt werden.

Wie wichtig ist hierbei das Management von Produktdaten?

U. S.: Das spielt eine ganz entscheidende Rolle. Ohne eine Beschreibung, Angaben zu den Maßen oder Konfigurationsmöglichkeiten können Sie Produkte nicht verkaufen – weder online noch offline. Unvollständige oder gar falsche Daten werden schnell zu einem enormen Kostenfaktor für Unternehmen. Gute Produktdaten wirken sich hingegen positiv auf die Verkaufszahlen aus. Wir haben zudem erkannt, dass eine übergreifende Prozessbetrachtung im Produktdatenmanagement von entscheidender Bedeutung ist. Dabei sind unsere Neuheiten-Entstehungsprozesse eng verzahnt mit den marketingbezogenen Redaktionsprozessen und den jeweiligen Zielkanälen. Aus IT-Sicht werden ERP-bezogene Stammdaten in Verbindung mit der Variantenkonfiguration und PIM als ein Verbund aufgestellt.

Dr. R. K.: Hier unterscheiden wir aber nicht zwischen Fachbereich und IT. Wir sehen uns vielmehr in einer Enabler-Rolle. Wir definieren gemeinsam das Prozessdesign und die Rollenverantwortungen.

Was muss man generell beachten, wenn man sich an ein neues PIM- bzw. MDM-Projekt wagt?

Dr. R. K.: Jede Prozess- und damit verbundene Systemeinführung ist eine Herausforderung. PIM und MDM im Besonderen implementieren zwingend ein Qualitätsmanagement und Data Governance. Einerseits, um die Zielsetzung eines solchen Projektvorhabens zu definieren, andererseits um letztlich die Langfristigkeit der Wertschöpfung für unsere Kunden sicherzustellen.

U. S.: Wir haben beispielsweise von Beginn an klare Rollen und Prozessverantwortliche definiert, Datenqualität in messbare KPIs überführt und die Verantwortung zur Überwachung festgelegt. Auch ein weiterer Aspekt zeigt, wie wichtig das Thema Data Governance ist: Bereits vor Erreichen des ersten Projekt-Meilensteins haben wir uns intensiv Gedanken über die Betriebsprozesse gemacht. Da solche prozessgetriebenen Systeme ständig Änderungen unterliegen, müssen diese in einen Regelprozess überführt sein. Unser Beratungspartner parsionate hat uns hier hervorragend unterstützt und damit den Projekterfolg entscheidend mitgestaltet.

Und welchen Punkt würden Sie bei so einem umfangreichen Vorhaben als wichtigsten erachten?

U. S.: Wenn ich auf den Prozessverbund aus ERP und MDM, Variantenkonfiguration und PIM zurückkomme, stehen zunächst Transparenz und Eindeutigkeit von Daten- und Prozesshoheiten im Vordergrund. Daneben haben wir uns intensiv über die Architektur zur Systemintegration Gedanken gemacht. Zentrale IT-Komponenten, die für Datentransport, -transformation und -distribution verantwortlich sind, haben wir auch unserem PIM-Projekt als Rahmen gegeben.

Dr. R. K.: Aus IT-strategischer Sicht ist es entscheidend, eine Service-orientierte IT-Bebauung aufzusetzen und über die Einzelprojektierungen auch nachzuhalten.

Was waren dahingehend die entscheidenden Kriterien für die Wahl einer MDM-Software? Weshalb haben Sie sich im Zuge Ihrer Neuausrichtung für die Lösung von Informatica entschieden?

Dr. R. K.: Zwei unserer strategischen IT-Zielsetzungen sind die Zentralisierung von Governance und der Einsatz von Standardkomponenten. Mit der Frage nach PIM und MDM haben wir früh festgestellt, dass wir uns in einer gereiften IT-Domäne bewegen, in der Standardsoftware einen hohen Abdeckungsgrad, bezogen auf unsere definierten Anforderungen, haben.

U. S.: Informatica hat uns dabei sowohl funktional, als auch hinsichtlich Zukunftssicherheit und einem marktetablierten Beratungspartner-Netzwerk überzeugt. Denn neben den heute adressierten Herausforderungen für PIM war für uns auch die Lösungskompetenz für komplementäre Themen wie Master Data und Data Quality Management wichtig.

Was sprach für parsionate als Implementierungspartner?

U. S.: Wir haben parsionate bereits während der Erstellung der Lastenhefte zu PIM kennengelernt und konnten uns von ihrer Fachkompetenz überzeugen. Während der ersten Implementierungsphase haben uns die Kollegen fachlich hervorragend geführt, auch kritische Fragen gestellt und gemeinsam mit unserem Festo-Team tatsächliche Ergebnisverantwortung übernommen.

Wie organisiert man ein solches Großrojekt?

U. S.: Wir haben uns sehr darum bemüht, aus PIM kein IT-Projekt zu machen, sondern sämtliche prozessbeteiligten Fachbereiche früh zu involvieren. Dieses Vorgehen hat sich als richtig erwiesen, weil wir neben der Vollständigkeit und der Priorisierung von Anforderungen vor allem den bereichsübergreifenden Austausch gefördert haben. Somit hatten wir bereits vor Projektbeginn ein klares Bild bei allen Abteilungen zu den Zielen unseres Projektes.

Welche messbaren Mehrwerte konnten Sie durch die Einführung der Informatica MDM Product 360 Lösung bereits erzielen?

Dr. R. K.: Das Ergebnis des ersten Meilensteins ist eine systemgestützte, 100 Prozent automatisierte Printpublikation. Für diesen einen Katalog reduziert sich ab sofort die jährliche Erstellungszeit von vier Wochen auf nur noch zwei Tage.

Welche Rolle spielt Internet of Things für Festo heute und in Zukunft?

Dr. R. K.: Das spielt für uns eine große Rolle, weil es ein wichtiges Thema für unsere Kunden werden wird.

U. S.: Klar geregelte Prozesse auch im Kontext MDM helfen uns dabei, Innovationen mit Energie voranzutreiben. Für unsere Produktdatenmanagementprozesse wird Innovation in den kommenden Jahren eng mit dem Thema Omnichannel in Verbindung stehen, mit einer zentralen Datenbasis, Effektivität und Effizienz in Vertrieb und Marketing. Konkret adressieren wir damit Datenqualität in Umfang, Aktualität und Zugreifbarkeit sowie eine Beschleunigung der time-to-market unserer Produktsortimente.

www.festo.com

Digitale Transformation

Die Festo AG setzt auf Informatica und parsionate um eine neue Generation von Kommunikationskanälen zu etablieren. Dazu hat sich Festo für die MDM Product 360 Lösung von Informatica entschieden. parsionate begleitet das globale PIM-Projekt als strategischer Partner und unterstützt Festo durch seine langjährige Expertise in der Informationslogistik.

www.informatica.com

Dr. Roger Kehl

Dr. Roger Kehl ist globaler CIO bei der Festo AG & Co. KG. Zuvor war er mehr als 20 Jahre auf der Seite von IT Dienstleistern tätig. Nach seiner berufsbegleitenden Promotion bei der dbu Unternehmensberatung hielt er Führungspositionen bei debis Systemhaus, Atos Origin und Siemens IT Solutions & Services inne. Bis Ende 2013 war Dr. Kehl in der Geschäftsleitung der Atos Deutschland für die Manufacturing Industry, Retail und Services zuständig.

Urda Stieler

Urda Stieler ist bei der Festo AG & Co. KG in der IT tätig. Nach einem Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Informationstechnologie startete sie bei der Festo im Bereich DataWarehouse. Nach jahrelanger Leitung der BI-Abteilung fand ein Wechsel zur IT Vertriebsverantwortung statt. Vertriebsthemen wie CRM, weltweites ContactCenter, Document processing Lösungen, e-Business und PIM hat sie verantwortlich aufgebaut. Seit 2004 leitet Frau Stieler den IT Sales-Bereich.

Dieser Artikel ist erschienen in “Prokom – Das Produktkultumagazin”, Ausgabe Q2/2016.
Hier erhalten Sie den vollständigen Artikel zum Download als PDF.


 

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