Wie das E/D/E seine Mitglieder mit PIM und eDC fit für Omnichannel macht
Das E/D/E (Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH) ist Europas größter Einkaufs- und Marketingverbund im Produktionsverbindungshandel. Es vereint über 1.300 mittelständischen Handelsunternehmen. Und die wiederum vereinte ein Problem: unzureichende Produktdaten.
Diese Herausforderung kennen wohl alle Händler: Die vom Lieferanten bereitgestellten Informationen entsprechen nur selten den eigenen Qualitätsansprüchen. Wichtige Informationen fehlen, die Produktbilder sind qualitativ nicht ausreichend und die Kategorisierung entspricht nicht der im eigenen Webshop. Die Aufbereitung der Daten erfordert einiges an Aufwand. Nachfrage beim Lieferanten, Erstellen von aussagekräftigen Marketingtexten, Foto-Shootings, manuelles Anreichern der Daten mit den notwendigen Produktinformationen.
Dabei erfolgt derselbe Aufwand in mehreren Handelsunternehmen. Diesen Aufwand zu zentralisieren und über den gesamten Verbund hinweg effizienter zu gestalten, war die Grundidee für das eDC, dem elektronischen Data-Center des E/D/E. Eine Plattform, die medien- und kanalneutrale Produktdaten über das gesamte Sortiment des E/D/E bereitstellt.
Das E/D/E bereitet künftig die vollständigen Hersteller-Produkt-Daten in einem neuen umfassenden Klassifikations-Standard auf – in höchster Qualität über alle Herstellerdaten – und stellt sie über das eDC dem Handel zentral zur Verfügung.
Sehen Sie hier den Info-Film zum eDC.
E/D/E stellt Datenqualität auf ein neues Niveau
Doch was so simpel und logisch klingt, bedeutete ein Mammutprojekt. Rund 400.000 Artikel mussten für die Ausleitung in sämtliche Vertriebskanäle aufbereitet und geprüft werden.
Als technische Basis wird das Product-Information-Management-System (PIM) von Informatica eingesetzt. Hier werden Artikel neu angelegt, anschließend klassifiziert, veredelt, geprüft und für die Ausleitung aufbereitet. Daten aus dem ERP-System SAP werden automatisiert angereichert.
Ein Handbuch für Lieferanten definiert klare Anforderungen an das bereitgestellte Datenmaterial. Über das Informatica Data Quality Modul (IDQ) werden die Daten in einem ersten Schritt vorqualifiziert.
Da viele Lieferanten nicht in der Lage sind, die benötigten Daten selbst entsprechend aufzubereiten, ergänzt eine manuelle Bearbeitung durch Warenexperten des E/D/E den Prozess der Datenpflege und -veredelung.
Produktbilder sind der erste Eindruck, den ein Kunde erhält. In Sekundenschnelle entscheiden sie, ob ein Kunde tiefer in die Produktbeschreibung einsteigt. Fehlt das Produktbild führt dies in aller Regel zum Kaufabbruch. Es versteht sich von selbst, dass das E/D/E seinen Mitgliedern das Bildmaterial als elementaren Bestandteil der Produktdaten zur Verkaufsförderung zur Verfügung stellen möchte.
Die Ausleitung der Media Assets in die Vertriebskanäle erfolgt letztendlich automatisiert über den Media Manager des Informatica PIM.
Zur Umsetzung des Projekts hat sich E/D/E mit parsionate einen erfahrenen Partner ins Boot geholt. Das inhouse vorhandene Know-how wurde somit optimal durch externe Expertise ergänzt. Zudem können knappe interne Ressourcen bei Peaks im Projektverlauf optimal ausgeglichen werden.
Parsionate unterstützte E/D/E dabei in erster Linie im Bereich der Ziel- und Prozessdefinition sowie im Projektmanagement. Aber auch die technischen Spezialisten des parsionate-Teams kamen in der Einführung und Konfiguration der Softwareprodukte zum Einsatz. Das bewährte Vorgehensmodell für PIM-Projekte sowie die reichliche Projekterfahrung der Consultants erzielte für E/D/E eine klare Zeitersparnis im Projektverlauf und bot zudem Erfolgssicherheit.
Organisatorisch wurde das Gesamtprojekt in neun Teilprojekte aufgeteilt. Dieses Vorgehen steigert die Flexibilität im Projekt und ermöglicht regelmäßige Projekterfolge.
„Der ‚Brain-On-Modus‘ war ein wichtiger Faktor Sebastian_Hardungfür das erfolgreiche Gelingen des Projekts“, reflektiert Sebastian Hardung, Projektverantwortlicher beim E/D/E. „Offen sein für neue Denkweisen, nicht an eingefahrenen Strukturen festhalten und alles einmal mehr prüfen.“
Eine intensive Projektkommunikation und das gezielte Abholen der User trugen zudem E/D/E-intern spürbar zur Akzeptanz des neuen Systems und der Motivation aller Beteiligten bei – ebenfalls eine wichtige Basis für den Projekterfolg.
Eine grundlegende Prämisse bei der Gestaltung der IT-Systemlandschaft war es möglichst nahe am Standard zu bleiben. Das spätere Einspielen von Bug-Fixes und Updates können somit schnell und unkompliziert erfolgen und das gesamte System wird zukunftsfähig gehalten.
„Das sehr große Vertrauen zwischen den Projektpartner parsionate und E/D/E aufgrund der hohen Transparenz hat mich begeistert. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie eine saubere und professionelle Vorgehensweise sind charakteristisch für das gesamte Projekt und waren wesentlich für das Gelingen“, erzählt Michael Mezger, Projektleiter bei parsionate.
Nach dem erfolgreichen Livegang des eDC arbeitet E/D/E gemeinsam mit parsionate derzeit an der weiteren Prozessoptimierung. So soll ein übergreifendes Business Process Management in der eDC Umgebung und darüber hinaus entstehen. Ebenso sind die tiefere Einbindung des TMS-Systems und ein Upgrade auf PIM 8 geplant.