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Single Point of Truth

Daten gehören zu den wichtigsten Rohstoffen für den Unternehmenserfolg. Umso wichtiger, dass sie verlässlich und für Mitarbeiter leicht zugänglich vorliegen. Mit wachsenden Datenbeständen und IT-Infrastrukturen steigt allerdings das Risiko von Redundanzen, veralteten Daten und Inkonsistenzen. Um Datenchaos vorzubeugen, bietet sich für Unternehmen die Arbeit mit einer „Single Point of Truth“ an.

Definition: Was ist ein Single Point of Truth?

Der Begriff Single Point of Truth (SPOT), deutsch: einziger Punkt der Wahrheit, bezeichnet die Unternehmenspraktik, einen zentralen Datenbestand, statt vieler Datensilos zu betreiben. Im Management wird teilweise der Begriff Single Source of Truth (SSOT) oder Golden Record synonym verwendet. Mit einer Single Point of Truth vereinfachen Unternehmen ihre Datenauswertungen. Sie stellen mit einer SPOT sicher, dass Mitarbeiter jeder Abteilung mit einer einheitlichen, verlässlichen Datenbasis arbeiten.

Vorteile des Single-Point-of-Truth-Ansatzes

Die Einführung einer Single Point of Truth bietet Unternehmen viele Vorteile. Mit der steigenden Bedeutung verlässlicher Daten für den erfolgreichen Unternehmensbetrieb hat sich dieses Datenmanagement-Konzept zu einem Standard entwickelt.

Single Point of Truth als Basis für effektives Datenmanagement

Die Single-Point-of-Truth-Architektur sichert die Verlässlichkeit des Datenbestands eines Unternehmens auf technologischer Ebene. Vor allem bei der Verwendung von Stammdaten profitieren Firmen von einer zentralen Datenquelle, da die Daten von vielen Abteilungen verwendet werden – von Marketing, über Vertrieb bis zum Controlling.

Damit das Datenmanagement die strategischen Unternehmensziele unterstützt, müssen allerdings neben der Implementierung einer SPOT weitere Maßnahmen ergriffen werden: Prozesse, Verantwortlichkeiten und Regeln für den Umgang mit Daten müssen etabliert werden. Nur wenn Organisationskultur, Prozesse und Technologie zusammenspielen, erschließen Unternehmen den Mehrwert einer Single Source of Truth.

Single Source of Truth – Anwendungsbeispiele

Von der Einführung einer SSOT profitieren alle Abteilungen. Drei Beispiele aus der Unternehmenspraxis:

Single Point of Truth im Customer-Relationship-Management

Eine optimale Customer Experience herstellen – vom ersten Markenbewusstsein bis zum Kauf und Kontakt mit dem Kundensupport, ist Ziel des Marketings. Wenn Kundendaten allerdings nicht zentral gespeichert bzw. synchronisiert werden, ist diese Aufgabe kaum zu erfüllen. Eine Salesforce-Studie von 2020v fand heraus, dass 54% der Kunden beim Unternehmenskontakt das Gefühl haben, mit verschiedenen Firmen zu sprechen, weil Informationen nicht zwischen den Abteilungen fließen. Dann müssen Kunden nach einem Online-Kauf bei Kundensupport beispielsweise ihre Daten erneut nennen und ihr Anliegen von Null auf schildern. Eine SSOT vermeidet, dass es zu solchen für Kunden frustrierenden Erlebnisse kommt.

Single Point of Truth im BIM

Bei Bauprojekten können über das Building Information Modelling (BIM) sämtliche Projekt- und Gebäudedaten der unterschiedlichen Gewerke in einer Oberfläche zusammengeführt werden. Nicht nur Pläne und Dokumentationen sind dort abgelegt, das Gebäude wird auch in seiner Gesamtheit in 3D visualisiert. Dieser gebündelte Datenbestand dient als Single Point of Truth. Er macht es einfacher, Kollisionen zu verhindern und Qualitätsstandards einzuhalten. Auch Rechnungen können aus den BIM-Informationen automatisch abgeleitet werden.

Single Point of Truth in Business Intelligence

Führungskräfte können sich mithilfe von Business-Intelligence-Anwendungen einen schnellen Überblick und einen detaillierten Einblick verschaffen, wie ihr Unternehmen bei bestimmten Kennzahlen performt. Die Anwendungen spielen ihren Mehrwert besonders dann aus, wenn sie auf einer zentralen Datenbasis als SSOT aufsetzen. Dann sind sie in der Lage, relevante Daten aus den Abteilungen ad hoc zusammenzuführen, sie schnell aufzubereiten und wichtige Zusammenhänge zu visualisieren.

Single Point of Truth: Wie Unternehmen ihre Daten in einer Quelle

Die Implementierung einer Single Source of Truth unterscheidet sich je nach Unternehmensstrategie, Technologien und Zielen. In einigen Fällen sollen nicht alle Datenbestände in der SSOT integriert werden, in anderen werden sukzessive weitere Datensysteme angeschlossen. Der grundlegende Ablauf der Einführung ist jedoch immer der gleiche.

1. Bestandsaufnahme

Zunächst müssen sämtliche Datenquellen im Unternehmen identifiziert werden. Welche Daten werden zu welchem Zweck erhoben? So lässt sich bereits ein Überblick gewinnen, wo Redundanzen und „Datenmüll“ angesammelt werden.

2. Konsolidierung

Anschließend ist zu klären, welche Daten in Zukunft weiter oder neu erhoben werden sollen und auf welche Auswertungen verzichtet wird, weil sie nicht aussagekräftig und relevant sind.

3. Data Governance

Noch vor der technologischen Umsetzung der Single Point of Truth sollten Unternehmen festlegen, wie sie ihre Datenerhebung, Datennutzung und Datenpflege zukünftig organisieren wollen. Welche Rollen, Prozesse und Regeln werden benötigt oder müssen angepasst werden? Eine Data Governance ist essenziell, damit die Einführung einer SPOT zu nachhaltigen Erfolgen führt.

4. Software-Einführung

Zuletzt steht die Wahl einer geeigneten IT-Lösung an. In manchen Fällen reicht es aus, bestehende Systeme zu verwenden oder zu erweitern. In anderen Fällen ist es effektiver, dezidierte Stammdaten-Management-Systeme einzuführen.

5. Kommunikation

Die Umstrukturierung des Datenmanagements in eine Single-Point-of-Truth-Architektur verändert die Arbeitsabläufe vieler Mitarbeiter. Der Prozess – Change Management – sollte daher von Beginn an kommunikativ begleitet werden, damit Teams die Vorteile für ihre täglichen Aufgaben erkennen und neue Abläufe als Chance statt als Belastung betrachten.

Häufige Fragen rund um Single Point of Truth

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