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5 Questions with Ludger Hoffkamp

03. März 2022
Ida Lorenz
Ludger Hoffkamp ist Klinikclown und Humorcoach bei der Stiftung Humor hilft heilen und bei Humorcare Deutschland e.V. Geboren in Osnabrück und im Schwarzwald aufgewachsen, studierte er an den Unis in Tübingen und Würzburg Kath. Theologie und ist heute auch als Seelsorger tätig. Er ist Trainer für Gestaltpsychologie und gibt Seminare und Vorträge zu „Humor und Kommunikation“, Humor in der Pflege, Humor und Trauer/Sterben. Ludger Hoffkamp ist 56 Jahre, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Ludger Hoffkamp

In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen brauchen Menschen Lichtblicke und Humor, um durch schwierige Zeiten zu kommen. Daher gehen Clowns in Krankenhäuser.

Aber auch im Berufsleben macht unsere Arbeit uns mehr Freude, wenn wir einander mit Humor und einem zwinkernden Auge begegnen. Ludger Hoffkamp ist als Krankenhausclown und Humorcoach tätig und weiß, warum Humor heilen kann und weshalb unser Arbeitsalltag mit positiver Psychologie besser gelingt.

Oft wird das Lachen im stressigen Arbeitsalltag vergessen. Wie schaffen wir es Humor in unseren Büroalltag zu integrieren?

Indem wir einander immer mal wieder überraschen mit Komplimenten, mit kleinen Dankeschöns. Ein bisschen Verrücktheit hilft, mal was tun, was auch mal crazy ist und dem/der anderen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Einfach mal mit der roten Nase durchs Büro laufen, ohne rechts und links zu schauen einfach so.
Eine Idee: „Ich stell den anderen was Schönes/Witziges auf den Arbeitsplatz und verrate nicht, dass ich es war. Das löst Freude und Neugier aus…

Welche Voraussetzungen gelten, um mit einem Lachen das Wohlbefinden zu aktivieren und nachhaltig zu beeinflussen?

Humor ist erstmal mehr als Witze oder Lachen. Zunächst braucht Humor Empathie, damit er eine gute und bestenfalls heilende Wirkung entfalten kann. Ich muss mich einfühlen in mein Gegenüber, damit eine „joint attention“, (eine neurobiologischer Begriff) entstehen kann. Wenn Menschen sich verbunden fühlen und einen guten Draht haben, vermag Humor beim anderen gut anzukommen. Wenn wir miteinander lachen können oder einfach gerne zusammen sind, so entsteht Vertrauen. Das braucht es im Gesundheitsbereich und in anderen beruflichen Kontexten. 
Eigentlich ist Humor Vertrauen darauf, dass es das Leben gut mit mir meint. Auf Humor und Vertrauen lässt sich aufbauen und manches Schwierige aushalten. 

Sie bieten Seminare für Pflegepersonal an und besuchen als Klinikclown „Kampino“ Patienten der Alten- und Gesundheitspflege. Was motiviert Sie dazu?

Eigentlich bin ich ja von zuhause aus Seelsorger. Das wollte ich auch immer sein. Ich habe unter anderem durch Eckart von Hirschhausen, für dessen Stiftung „Humor hilft heilen“ ich arbeite gelernt, dass es oft besser ist, über positive Dinge, über Ressourcen und Stärken nachzudenken, anstatt immer über Krankheit und Sorgen zu grübeln. Tatsächlich sorgt dies für eine bessere Befindlichkeit. Seit ich Clown bin, habe ich das Gefühl ein Seelsorger der positiven Psychologie zu sein. Sowohl beim Clownspielen im Krankenhaus oder in der Geriatrie merke ich, dass sich Leute schnell öffnen und einander ihr Herz zeigen. In den Seminaren haben die Teilenehmenden oft viel Freude und fühlen sich wieder motiviert für den Pflegeberuf, weil sie durch Freude und Humor zur Menschlichkeit in der Pflege beitragen können. Es macht mich glücklich daran mitwirken zu können. 

Wie haben sich die letzten zwei Jahre auf Ihre Arbeit ausgewirkt?

Corona war und ist hart für alle Beteiligten. Das war erst mal ein Schock auch für uns Clowns und Humorcoaches. Sehr schnell habe ich aber mit Onlineseminaren zum Thema Humor gearbeitet. Das ging besser als ich dachte. Und mit polizeilicher Genehmigung habe ich Geburtstagskinder in meinem Heimatort auf Distanz besucht, was viel Freude ausgelöst hat, bei ihnen und bei mir. Jetzt spielen wir wieder in den Einrichtungen als Clowns mit Maske und haben das Gefühl, dass wir mehr denn je gebraucht werden. Gerade Kinder hungern nach Freude, die Alten aber genauso. Wer lacht kann nicht gleichzeitig denken. Wir lenken Menschen ab von Corona und das ist gut so. Humor hilft bei der Verarbeitung schwieriger Momente, die oft mit negativen Emotionen verbunden sind. Wir versuchen der Befindlichkeit von Menschen einen angenehmen Hormoncocktail ins Hirn zu zaubern.
Die PflegeschülerInnen waren gerade in Coronazeiten froh in unseren Seminaren viel lachen zu können und positive Impulse zu kriegen. 

Die Stiftung Humor Hilft Heilen unterstützt Ihr Engagement. Welche Unterstützung wünschen Sie sich von unseren Lesern?

Dass sie von uns erzählen und sich für unsere Arbeit interessieren. Ich wünsche mir, dass sie die Impulse aufgreifen, die uns der Humor und die positive Psychologie schenkt, um selbst ein gutes Arbeitsklima zu haben. Ich wünsche mir, dass sie uns einladen, damit wir ihnen von unserer Arbeit erzählen und wie wir auch in anderen Arbeitskontexten davon profitieren können.
Ich wünsche mir auch, dass uns viele auch finanziell unterstützen, wie es parsionate schon oft getan hat. 
„Humor hilft heilen“ ist deutschlandweit unterwegs. Wer uns hilft, unterstützt Menschlichkeit im Krankenhaus, in der Pflege und in der Forschung. 
Unsere Welt braucht das Humane in der Humanmedizin, aber auch ansonsten: überall in unserem Leben. Gerade in Coronazeiten und darüber hinaus ist es wichtig, dass wir den Humor pflegen und „ernst“ nehmen. Humor ernst zu nehmen klingt wie ein Widerspruch. Ich mag Widersprüche. Humor ist der Widerspruch gegen zu viel Ernst und sagt JA zum Leben. 

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