5 Questions with Andreas Heß
Wie definieren Sie die digitale Transformation für Ihr Unternehmen?
Cornelsen steht für begeisternde Bildungslösungen, die individuellen Lernerfolg ermöglichen – und dafür braucht es heute und zukünftig immer stärker hybride und digitale Angebote. Ein wesentlicher Bestandteil dafür sind aus unserer Sicht als interner IT-Service-Provider automatisierte Prozesse auf Basis modernster, gut integrierter IT-Systeme und eine hohe Datenqualität. Zum Beispiel haben wir unsere Produktstammdaten verbessert und parallel ein System zum Kampagnenmanagement eingeführt. Erst beide Maßnahmen zusammen ermöglichen uns eine digitale Customer Journey und das Anbieten der passenden Produkte für unsere Kunden.
Was waren im vergangenen Jahr die größten Herausforderungen bzw. wichtigsten Erkenntnisse?
Der laufende Umbau unserer gesamten Prozesse und Systeme, die in allen Bereichen von Finance über Marketing & Sales bis hin zur Produktentstehung print-zentrisch waren, hin zu digitalen Plattformen sowohl für interne, als auch für externe Services stellt alle Beteiligten inkl. mich selber vor immer wieder neue Herausforderungen. In dem Kontext gibt es 3 wichtige Erkenntnisse, um nicht die Orientierung zu verlieren: Eine klare Vision als gemeinsames Zielbild aller Beteiligten, viel Mut zum Ausprobieren inkl. einem iterativen Vorgehen und noch mehr Kommunikation, um Vision und Erkenntnisse aus der Umsetzung immer wieder in Einklang zu bringen.
Welche Auswirkungen hat eine nachhaltige Datenstrategie auf Ihre Kunden?
Nehmen wir als Beispiel das Thema, das wir gemeinsam mit parsionate bearbeitet haben: Ein neues Produktinformationsmanagement. Das ermöglicht unseren Kunden auf Basis hochqualitativer Stammdaten, die richtigen Produkte schnell aus unserem Sortiment von mehr als 40.000 Produkten zu finden, passende Empfehlungen für ähnliche, zugehörige Produkte zu erhalten und Kunden in ganz neuen, für sie passenden Kanäle zu erreichen, damit sie insgesamt mehr Zeit mit Bildung und weniger Zeit mit Suchen und Beschaffen verbringen müssen. Und auch die dadurch effizienteren internen Prozesse ermöglichen uns, mehr Budgets in tolle Bildungsangebote für unsere Kunden zu investieren.
Wie schaffen es Führungspersonen, ihr Team für Datenmanagement-Projekte zu begeistern?
Aus meiner Erfahrung heraus ist dies häufig gar nicht notwendig, da es vor solchen Projekten meist einen schon länger existierenden operativen Schmerz gibt – ausgelöst durch u.a. eine schlechte Datenqualität oder fehlende Datentransparenz. Das Wichtigste in der Situation ist dann einfach anpacken, einen gemeinsamen Plan entwickeln und die beteiligten Teams unterstützen, so dass sie erfolgreich sein können.
Was würden Sie Unternehmen empfehlen, die am Anfang von strategischen Datenmanagementprojekten stehen?
Ein wesentlicher Baustein für uns war – bevor wir überhaupt in ein erstes Projekt gestartet sind – ein Data Governance Board aufzusetzen, um alle beteiligten Bereiche an einen Tisch zu holen, darüber eine Sprache und gemeinsame Sicht auf die Weiterentwicklung unserer Daten zu entwickeln und aus dem Data Governance Board heraus ein kleines Kernteam zu enablen, das sich quasi rund um die Uhr den strategischen und operativen Fragen annehmen kann.