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5 Questions With Prof. Dr. Mark Harwardt

07. September 2023
Ida Lorenz
Mark Harwardt ist Professor für Handel, E-Commerce und Marketing an der Hochschule für angewandtes Management mit Sitz in Ismaning. Darüber hinaus arbeitet er als Berater und Autor rund um die Themen digitale Transformation, digitale Technologien und E-Commerce.
Welche Themen und Trends im Bereich 'Data & Analytics' halten Sie für besonders wichtig, um in den nächsten Jahren wettbewerbsfähig zu bleiben?

Grundsätzlich stellt sich mir immer noch die Frage, ob viele Unternehmen ihre Hausgaben im Grundlagenbereich gemacht haben. Da denke ich an eigentlich selbstverständliche Aspekte wie z.B. Datenspeicherung, Datenqualität, Datenschutz und Datensicherheit sowie Datenethik. Sind diese Baustellen geschlossen, dann wird es für viele Unternehmen immer noch um Themen gehen, die bereits seit Jahren als Trend gekennzeichnet werden: Echtzeit-Analysen, Predictive Analytics, Datenvisualisierung oder auch IoT-Datenanalysen.

Gerade in der jüngeren Vergangenheit stechen aber zwei Trends heraus: Zum einen werden Daten mittlerweile als ein zentrales Produkt eines Unternehmens angesehen, das monetarisiert werden kann, zum anderen gewinnen natürlich die künstliche Intelligenz und das maschinelle Lernen immer mehr an Bedeutung.

Wie schätzen Sie den aktuellen Stand von KI-basierten Initiativen in deutschen Unternehmen ein?

Ich glaube, hier muss ein wenig vorsichtig bei der Bewertung sein. ChatGPT hat massiv dazu geführt, dass die KI im Bewusstsein der Entscheider angekommen ist. Leider hat dies aber auch an vielen Stellen zu Aktionismus geführt, was immer Gefahren birgt – insbesondere weil es in den Unternehmen oftmals auch an echten KI-Experten mangelt. Ich bin froh, dass man sich dieser Technologie öffnet, aber ich befürchte, dass viele KI-Initiativen zu Enttäuschungen führen, weil sie aufgrund von Aktionismus und mangelnder Expertise nicht vernünftig geplant und umgesetzt werden.

Sie geben in Ihren Büchern praxisorientierte Handlungsempfehlungen. Wir gehen mit einem Koffer voller praxiserprobter Leitlinien zu unseren Kunden. Warum ist immer noch so viel Überzeugungsarbeit nötig, wo doch mittlerweile jedem klar sein sollte, dass ohne Datenstrategie nichts mehr läuft?

Ich glaube, das ist hier ähnlich wie bei vielen IT-Initiativen: Vielen erschließt sich der unmittelbare Nutzen nicht und das Anfangsinvestment ist hoch, während die Resultate gemessen in Wertbeitrag oftmals erst sehr spät sichtbar werden. Nehmen wir das Beispiel Datenqualität. Warum sollte man hier investieren, wenn man das Geld in Marketingmaßnahmen investieren kann, die einen direkten Impact auf meine Umsätze haben?

Was ist das Erfolgsrezept bei der Umsetzung digitaler Strategien?

Wichtig ist, dass man sich bewusst es, dass es dabei niemals um den Einsatz der Technologie, sondern immer um den damit erreichbaren Mehrwert gehen muss. Es ist absolut nicht sinnvoll beispielsweise auf KI zu setzen, wenn überhaupt nicht klar ist, welche Ziele damit verfolgt werden. Leider beobachte ich beim Thema digitale Strategien sehr oft den bereits erwähnten Aktionismus.

Oftmals werden jedoch auch sinnvolle Maßnahmen angeschoben, ohne dass diese anschließend genug vom Top-Management unterstützt werden. Dies führt u.a. zu Skepsis bei den Mitarbeitern oder auch mangelnder Bereitstellung von Ressourcen.

Gibt es einen Masterplan, um die Krise im Handel wieder in den Griff zu bekommen?

Nein, einen Masterplan gibt es tatsächlich leider nicht. Jedes Unternehmen und jede Zielgruppe sind anders. Aber ich denke, dass der Handel zwei wesentliche Punkte immer noch nicht verstanden hat: Zum einen hat sich das Konsumentenverhalten verändert. Digitale Kanäle sind Pflicht, denn die Menschen wollen oft gar nicht mehr in die Innenstädte fahren und dazu lange Fahrzeiten sowie eine aufwendige Parkplatzsuche in Kauf nehmen. Sie wollen oftmals nach einem langen Arbeitstag bequem vom Sofa aus ihre Einkäufe erledigen. Zum anderen liegt der zentrale Vorteil des filialisierten Handels doch in der Nähe zum Kunden und den Möglichkeiten, die sich daraus beim Service ergeben. Wenn man aber eine Filiale betritt, kriegt man sehr oft einen Service geboten, der den Gang in die Filiale nicht rechtfertigt. Hier sollten die Händler ansetzen.

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