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Rennsegler statt Tanker – mit unkonventionellem MDM-Kurs an die Spitze

09. Januar 2024
Kolja Cords, Kristina Tischler

MDM-Programme haben den Ruf, schwergewichtig daherzukommen. Sie seien viel zu teuer und brächten wenig. Mit diesen Vorurteilen räumen wir in diesem Artikel auf. Denn Master Data Management rechnet sich bereits während der Einführung.

Doch bevor wir ins Thema einsteigen, geben wir Ihnen eine Analogie mit auf den Weg. Stellen Sie sich zweierlei vor: Einen Rennsegler und einen Tanker. Besetzt mit einem kleinen, hochspezialisierten Team, gleitet der agile Rennsegler mühelos durch die Wellen. Die Entscheidungen sind schnell, Anpassungen leicht umsetzbar und der Kurs kann flexibel gesteuert werden.

Während der Rennsegler bereits Meilensteine erreicht, kämpft der vollbeladene Tanker noch damit, den Hafen zu verlassen. Hier erfordert jede Entscheidung zahlreiche Abstimmungen und Genehmigungen, was das Vorankommen erheblich verlangsamt – und das Manövrieren erweist sich als mühsam.

Die Lektion für heutige MDM-Programme ist diese: In einer schnelllebigen Geschäftswelt ist Agilität der Schlüssel zum Erfolg. Unternehmen müssen bereit sein, sich anzupassen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren, um effizient voranzukommen – so wie ein geschickter Rennsegler im Wettlauf der Projekte.

Verabschieden Sie sich vom schwermütigen Tanker-Mindset und setzen Sie auf Wendigkeit. Kolja Cords, Principal Business Consultant, und Kristina Tischler, Project Manager und Consultant Data Management, haben bereits einige agile MDM-Projekte für namhafte Unternehmen umgesetzt und zeigen in diesem Magazinartikel auf, wie sie Unternehmen auf Höchstgeschwindigkeit bringen.

Von null auf hundert: Der agile MDM Consulting Approach

Die effiziente Gestaltung und reibungslose Ausführung zentraler Geschäftsprozesse in einem Unternehmen erfordern eine solide Basis. Dabei spielen mehrere Schlüsselelemente eine entscheidende Rolle:

  • Sofortige und bereichsübergreifende Verfügbarkeit von vertrauenswürdigen Stammdaten, die über mehrere Datendomänen (z. B. Kunde, Produkt) miteinander verknüpft sind.
  • Automatisierte Prozesse zur Bildung von Golden Records.
  • Anwendung von Regeln zur Datenqualität.
  • Erlangung tieferer Einblicke durch Meta- und Referenzdaten.

Unabhängig davon, ob es sich um operative oder analytische Prozesse handelt, sind diese Schlüsselelemente die Voraussetzung, um schnell auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren und nachhaltige Unternehmensentscheidungen treffen zu können. Gerade in politisch und wirtschaftlich unsicheren Zeiten gewinnt Agilität für Unternehmen stark an Bedeutung.

Master Data Management Guide

In unserem „Master Data Management Guide“ nennen wir konkrete Maßnahmen im Bereich Menschen, Prozesse, Technologie. Legen auch Sie jetzt den Grundstein für ein erfolgreiches MDM-Programm, indem Sie einen schrittweisen, programmatischen Ansatz verfolgen. 

MDM ist nicht nur eine Technologie, sondern auch die organisierte Definition, wer wann für welche Daten verantwortlich ist – eine gelebte Data Governance. Dies ist insbesondere für die Schaffung von Vertrauen in Daten eine wesentliche Grundlage. Eigentlich gar nicht so schwer, oder?

Die Realität zeigt jedoch, dass die zunehmende Geschwindigkeit der Datenentstehung, die Anzahl der Datenquellen und die menschliche Manipulation dazu führen, dass MDM für viele Unternehmen ein ungenutztes Potenzial bleibt. Wagen Unternehmen schließlich den ersten Schritt in Richtung MDM-Einführung, werden die Projekte oft sehr schnell sehr groß und komplex und überfordern somit die eigene Organisation.

Einer der Hauptgründe dafür ist die hohe Anzahl an relevanten Stakeholdern, deren Anforderungen bei der Einführung eines MDM berücksichtigt werden müssen. Je unschärfer der Scope und die Ziele für die erste Phase definiert werden (um es allen recht zu machen), desto höher ist das Risiko eines Misserfolgs bzw. Schiffbruchs.

Ein weiterer, oft vernachlässigter Aspekt ist, dass das für eine zielgerichtete Projektumsetzung notwendige Mindset in den Projektteams oft nicht ausreichend vorhanden ist. Die Erfahrung zeigt: Es ist besser, auf einen gut konstruierten Rennsegler mit dem richtigen Team zu setzen, als unnötigen Ballast zu laden, der die Steuerbarkeit erschwert und die Geschwindigkeit reduziert – um bei unserer Analogie zu bleiben.

Mit Bedacht navigieren: Clevere MDM-Einführung, maximale Wirkung

Für eine erste Abgrenzung können die folgenden typischen Fragen hilfreich sein:

  • Warum sind vertrauenswürdige Stammdaten für unser Unternehmen erfolgskritisch?
  • Welchen Beitrag kann Master Data Management hierbei leisten?
  • Welche organisatorischen Voraussetzungen müssen neben der Einführung von MDM als Technologie erfüllt sein?
  • In welchem Bereich haben wir die größten Probleme und versprechen uns somit den höchsten Nutzen?

Begleitende Change-Management-Maßnahmen unterstützen den Prozess der MDM-Einführung. Dabei gilt: Je kleiner die Teams gehalten werden können, desto schneller und effizienter können Maßnahmen umgesetzt werden. Werden die Mehrwerte eines MDM schon nach einer ersten erfolgreichen Implementierungsphase greifbar, ist dies ein Multiplikator auch für weitere Change-Management-Maßnahmen. Sozusagen der Rückenwind, der dabei hilft, zusätzlich Fahrt aufzunehmen.

Es spricht demnach alles dafür, den initialen Scope der MDM-Einführung möglichst kleinzuhalten, die Anzahl der Stakeholder zu minimieren und damit die Komplexität überschaubar zu halten. Entscheidend für den Erfolg ist die Art und Weise, WIE Sie Ihr MDM-Vorhaben starten und skalieren. Im übertragenen Sinne geht es also um die Wahl des richtigen Wassergefährts, um durch die Vorteile eines MDM gezielt und schnell Mehrwerte für Ihr Unternehmen zu generieren.

Bei einigen erfolgreich umgesetzten Projekten haben wir uns gemeinsam mit unseren Kunden bewusst gegen den Tanker und für den Rennsegler entschieden. Welche beiden Aspekte die kritischen Erfolgsfaktoren waren, verraten wir Ihnen gerne:

  1. It’s all about the right start
    Wir haben den eigentlichen Implementierungsprojekten eine Discovery-Phase (bis zu 12 Wochen) vorgeschaltet, in der wir die MDM-Vision und Strategie sowie die konkreten Ziele des MDM-Vorhabens mit dem Kunden durchgespielt haben, um daraus konkrete Implementierungsinhalte abzuleiten. Wichtig ist dabei, die richtige Balance zwischen Detaillierungsgrad und thematischer Abdeckung zu finden. Dies hängt stark von der aktuellen Kundensituation ab.
  2. Think big, start small and scale fast
    Wir hielten die Teams bewusst klein und gingen mit einem mittleren Detaillierungsgrad an einen zunächst relativ kleinen Scope heran, beleuchteten die täglich spürbaren Pains im Business, priorisierten die Bedürfnisse und konnten transparente Anforderungen ableiten. Klare Indikatoren und Ziele für den Erfolg wurden festgelegt. Und ein Plan für die Ausweitung des Programms wurde entwickelt, sobald diese Ziele erreicht und der Nachweis der Machbarkeit erbracht war.

Wir sind davon überzeugt, dass das Aufteilen eines großen MDM-Vorhabens in kleinere Iterationen, die schnell produktiv nutzbar sind und somit faktischen Mehrwert bringen, der erfolgversprechendste Weg für unsere Kunden ist. Es ist, als würde man bei niedrigem Wasserstand nach einem gut sichtbaren Stein greifen.

Die Kunst, die perfekte Brise zu finden und den Kurs zu halten

Hohe Transparenz in der Projektplanung und in den Erwartungen an die Projektbeteiligten sowie klar definierte Deliverables von Anfang an und in jeder Phase sind eine solide Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. MDM-Projekte müssen nicht von Anfang an groß angelegt sein, um erfolgreich zu sein. Im Gegenteil: Mit einem überschaubaren Scope ist ein erstes Go-Live deutlich früher möglich als in einem klassisch auf mehrere Jahre Einführungszeit ausgelegten MDM-Programm. So können frühzeitig Mehrwerte für das Business geschaffen werden, Stakeholder von Anfang an überzeugt werden und damit die Basis für ein erfolgreiches MDM-Windsegeln in Etappen gelegt werden. Eine Mischung daraus, die perfekte Brise zu finden, dem Gegenwind zu trotzen und sich bewusst zu sein, dass am Horizont weitere Herausforderungen warten.

Um richtig durchstarten zu können, müssen die bestehenden Anforderungen kategorisiert und priorisiert werden. Kein triviales Unterfangen, bei dem Best Practices und Erfahrungen aus vergleichbaren Kundenkontexten sehr hilfreich sind. Insbesondere zeigt uns die Betrachtung des Unternehmens Mehrwerts einer jeden umzusetzenden Anforderung sehr klar den Kurs.

Folgende Projektmethodik hat sich bei Parsionate bewährt:

Im Zentrum stehen dabei die Anforderungen an das MDM: Top-down werden dabei wichtige Leitplanken aus der MDM-Vision und MDM-Strategie gesetzt, die sicherstellen, dass das Projekt stets auf dem richtigen Kurs segelt. Bottom-up werden die Business Anforderungen definiert und deren Umsetzung über die Benefits, d. h. den Nutzen priorisiert und geplant, um darauf aufbauend das Lösungsdesign zu erstellen.

Teil der Methodik ist, dass alle Elemente untereinander vernetzt sind und die Projektdokumentation darauf aufbaut. So werden z. B. die definierten Pains mit den daraus abgeleiteten Requirements verknüpft, wodurch eine durchgängige Transparenz gewährleistet wird.

Die Umsetzung einer Implementierungsiteration setzt sich schematisch wie folgt zusammen.

Eine Wave entspricht der Bündelung mehrerer umzusetzender Requirements, die bottom-up einerseits Business Pains und User Stories adressieren und top-down auf die MDM-Vision, MDM-Strategie und MDM-Ziele einzahlen.

Segel setzen für die maßgeschneiderte MDM-Reiseroute

Für die Durchführung bzw. Beauftragung von MDM-Projekten mit der Parsionate sind grundsätzlich alle kaufmännischen Modelle denkbar. Von agilen und Scrum-basierten T&M-Modellen über hybride Ansätze bis hin zu Fixpreismodellen gibt es viele Möglichkeiten. Am Ende des Tages muss das gewählt Modell zum Unternehmen und seiner Arbeitsorganisation passen.

Versuchen Sie also nicht, gleich zu Beginn die ganze Welt zu umsegeln. Definieren Sie Ihre „Etappenziel-Inseln“ um auf denen relevante “Benefit-Schätze“ für Ihr Unternehmen zu heben. Mit den auf dem Weg geschaffenen Grundlagen in Kombination mit dem steigenden MDM-Reifegrad Ihres Unternehmens wird es leichter, größere Inseln zu erreichen und noch größere Schätze zu heben.

Wir unterstützen Sie mit unserer langjährigen Erfahrung bei Ihrer individuellen Reiseplanung. Gemeinsam legen wir den Startpunkt und die ersten Etappenziele fest und sorgen dafür, dass der Rennsegler auch bei rauer See auf Kurs bleibt und bei Flaute wieder ordentlich Wind hinter die Segel bekommt.

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Dies war ein Artikel aus dem Themengebiet Data Foundation. Dort finden Sie weitere Informationen zu Themen wie Master Data Management, Datenqualität oder Data Governance. 

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