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Business Model Canvas für die Software-Einführung?

12. Juni 2015
Die Einführung einer PIM-Software in die bestehende Systemlandschaft ist nicht „mal eben so“ getan. Viele Firmen unterschätzen die Auswirkungen auf bisher etablierte Prozesse und Strukturen.

Wie Sie diesen Prozess anhand eines Business Model Canvas transparenter gestalten können, stellt Sören Berger an einem Praxisbeispiel vor.
Das Business Model Canvas von Dr. Alexander Osterwalder/ Prof. Yves Pigneur u. w. ist ein hilfreiches Tool, um einen solchen Einführungsprozess für alle Beteiligten transparenter zu machen. Kennzeichen dieses Ansatzes ist es, das Projekt in einer ganzheitlichen Unternehmenssichtweise zu betrachten: Es wird dabei ein „Businessplan“ aufgestellt, in dem die Kosten, die Herausforderungen und der Mehrwert abgebildet werden. Um die im Business Model Canvas formulierten neun Eckpunkte zu bearbeiten, werden alle betroffenen Abteilungen zu einem gemeinsamen Workshop eingeladen.
Ein Erfahrungsbericht aus der Praxis zeigt, welche Vorteile die ganzheitliche Sichtweise auf PIM-Projekte hat:
Ein international tätiges Unternehmen aus der Fashionbranche möchte die Produktdatenpflege zentralisieren, die Datenqualität verbessern und die Time-to-market reduzieren. Kurz: Es möchte  Kosten einsparen. Hierzu führt es ein PIM ein.
Bisher wurden in diesem Beispielunternehmen die Produktdaten für Artikel in verschiedenen Abteilungen nach unterschiedlichen Kriterien gepflegt. Im ERP-System wurden Übersetzungen erstellt, die jedoch für eine Katalogproduktion nochmals geändert bzw. komplett neu erstellt wurden. Lieferanten lieferten ihre Daten per Excel, das manuell in das ERP-System kopiert wurde.

Um den Business Canvas Ansatz abzubilden, hat sich die Aufteilung in drei relativ kurze Workshops als effektiv erwiesen. Dazu werden die neun Eckpunkte in drei Blöcke zusammengefasst.

Auf unser Beispiel bezogen ergeben sich unter anderem diese Fragestellungen:
(Auszug aus dem Workshop-Protokoll)

Interne Sicht:

  • Für einen Artikel, der in Deutschland und im europäischen Raum erhältlich ist: Welche Prozesse gibt es bis er in allen Ländern im Onlineshop erscheint?
    - Gibt es bereits übergreifende Prozesse?
    - Welche Prozesse müssen neu definiert oder zusammengefasst werden?
    - Welche Prozesse gibt es für die Übersetzung der Beschreibungstexte?
  • Wer sind die internen Schlüsselpartner/Schlüsselabteilungen?
  • Wer besitzt die Prozesshoheit z.B. über den Übersetzungsprozess? Wer muss mit eingebunden werden?
  • Wo werden neue Artikel angelegt: ERP-, PIM- oder ein  weiteres System?

Marktsicht:

  • Welche internen Kunden profitieren von der neuen Lösung?
  • Was ist der Benefit für externe Kunden? Welche neuen Kunden können so gewonnen werden?
  • Wann erwartet der Kunde die Daten? Welche Service Level Agreements gibt es?
  • Wie kann Feedback (z.B. eine Produktbewertung über zu vergebene Sterne oder freie Kundenrezensionen) zu den Produkten vom Kunden eingeholt werden? Welche sozialen Netze sollen eventuell angesprochen werden? Wie können diese Informationen weiter verwendet werden, um die Kundenbindung zu erhöhen?

Finanzielle Sicht:

Kosten:

  • Wie viele Personen sind in das Projekt involviert?
  • Gibt es externe Kosten für die Datenakquise?
    Von welchen Quellen werden die Daten bezogen?
    Gibt es günstigere Optionen?
  • Welche Aufwände entstehen bei der „Datenproduktion“ aktuell und nach der PIM-Einführung?

Mehrwert:

  • Was sind die Potenziale für existierende Kanäle? Z.B. eShop, Katalog?
  • Welche neuen Kanäle können geschaffen werden? Z.B. Mobile App?
  • Wie schnell können neue Produkte beworben bzw. auf den Markt gebracht werden?

Diese kurzen Workshops sind als erster Schritt zu sehen. Um möglichst effektiv zu sein, dauern sie maximal einen halben Tag. Zielsetzung ist nicht, alle Probleme zu lösen, sondern einen ersten, guten Überblick zu gewinnen.
Für das Beispielunternehmen wird so eine Gesamtstrategie erstellt und Ziele für das Einführungsprojekt festgelegt. Das Einführungsprojekt kann dabei in verschiedene Phasen eingeteilt werden: Zuerst die allgemeine Einführung des PIM-Systems mit Anbindung der als wesentlich erkannten Schnittstellen und anschließend die Implementierung eines Lieferantenportals.
Da alle betroffenen Abteilungen eingebunden sind und sich einbringen können, erhöht sich die Akzeptanz der geplanten Veränderungen. Durch die Mitarbeit von Anfang an, sind die Mitarbeiter motiviert, das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen und können durch den „Blick über den Tellerrand“ die Anforderungen/Bedenken der anderen Abteilungen besser verstehen und in eine Gesamtlösung integrieren. Zudem minimiert sich das Risiko wesentliche Aspekte unbedacht zu lassen. Eine ganzheitliche Unternehmenssicht auf das Projekt „PIM“ ist entstanden.

 

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